Fortbildungen im November

Wir möchten Sie gern zu unseren Weiterbildungsveranstaltungen einladen, welche jeweils mit zwei Weiterbildungspunkten von der Ärztekammer zertifiziert wurden:

1. Asylbewerberleistungsgesetz – Hintergründe und Fallstricke im Kontext medizinischer Versorgung

Datum: 14.11.2018 Uhrzeit: 16:30 Uhr

Ort: Elisabethsaal, Elisabeth Krankenhaus Halle, Mauerstraße 5

Referent: Dr. med. Amand Führer (Halle)

Gesundheit und Zugang zu medizinischer Versorgung sind ein Grundrecht.
Doch nicht alle Menschen in Deutschland wird dieses uneingeschränkt
gewährt. Menschen, die sich im Asylverfahren befinden, haben in Deutschland
keine reguläre Krankenversicherung. Stattdessen wird ihre
medizinische Versorgung vom Sozialamt finanziert. Für die PatientInnen führt diese
Reglung immer wieder dazu, dass notwendige Behandlungen nicht gewährt
werden. Für behandelnde Praxen und Krankenhäuser bedeutet dies, dass
die Abrechnung erbrachter Leistungen anderen Regeln folgt.
Dieser Workshop zielt darauf ab, die Hintergründe und Details der Ab-
rechnung von für Asylbewerber_innen erbrachten Leistungen zu beleuchten
und die Auswirkungen des Asylbewerberleistungsgesetzes für den ärztlichen
Alltag zu erörtern. In einer praktischen Übung sollen zudem Einblicke
in den Begutachtungsprozess bei Kostenübernahmeanträgen erarbeitet
und Strategien zur erfolgreichen Antragsstellung diskutiert werden.
Vorrangig für Ärzt_innen // Interessierte sind herzlich willkommen

2. Gesundheitsversorgung ist ein Menschenrecht. Armut macht krank und Krankheit macht arm.

Datum: 20.11.2018 Uhrzeit: 18:00 Uhr

Ort: Hörsaal der ehem. Orthopädie, Magdeburger Straße 22, 06112 Halle

Referent: Prof. Dr. med. Gerhardt Trabert (Mainz)

Der 4. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung aus dem Jahr 2013 zeigte, dass über 15 % der Bevölkerung Deutschlands in Armut leben. Dies entspricht einer Zahl von 12 Millionen Menschen. Dabei zeigt sich: Armut macht krank und Krankheit macht arm.

Die Einkommensungleichheit ist zudem in den letzten Jahren angestiegen. Zwischen der ärmsten und reichsten Einkommensgruppe liegt der Unterschied in der Lebenserwartung bei etwa zehn Jahren. Diese ausgeprägte soziale Ungleichheit in der Gesundheit ist nicht nur ungerecht, sondern auch vermeidbar.

In dieser Veranstaltung soll der Frage nachgegangen werden, wie Armut und Gesundheit einander beeinflussen und wie der Teufelskreis aus sozioökonomischer Benachteiligung, Krankheit und weiterer Benachteiligung durchbrochen werden kann.

Gerhard Trabert wird von der Arbeit seiner Organisation „Armut und Gesundheit in Deutschland“ berichten und präsentiert eine menschenrechtsbasierte Perspektive auf Gesundheit und Krankheit.